Dineo Seshee Bopape; :indeed it may very well be the ___________itself, 2016 (Detail), Mixed media installation, Installation view, Courtesy the artist and Fundaçao Bienal de Sao Paulo

 

Ausstellungsförderung:

Dineo Seshee Bopape

222, Phurulloga

18. NOVEMBER 2017 - 28. JANUAR 2018

ERÖFFNUNG: FREITAG, 17. NOVEMBER, 19 UHR

In ihren Arbeiten untersucht die Künstlerin Dineo Seshee Bopape die persönlichen und soziopolitischen Dimensionen von Emotion und Repräsentation. Digitale und analoge Medien verknüpft sie raumgreifend und dicht zu immersiven Environments. Videos, Sounds oder Fotografien treffen auf gefundene Objekte und natürliche Materialien. Bopape interessiert sich dabei insbesondere für die kulturellen, metaphysischen und politischen Zuschreibungen der einzelnen Gegenstände. Verschiedene Ausdrucksformen afrikanischer Diaspora, wie Songs von Nina Simone, Protestsongs, sowie literarische und theoretische Texte von James Baldwin (1924-1987), Frantz Fanon (1925-1961), Bessie Head (1937-1986) oder Statements südafrikanischer Politaktivisten wie Winnie Mandela, Julius Malema oder Robert Sobukwe (1924-1978) bilden immer wieder den Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Recherchen. In ihren aktuellsten Arbeiten beschäftigt Bopape insbesondere die Frage welche Symbole, Erzählungen und Erinnerungen im Erdboden, Lehm und anderen Materialien verborgen sind. Land/Erde/Boden sind für Bopape materielle Träger von Erinnerungen und Geschichte und damit auch von Leben und Tod. Über seine reine Materialität hinaus offenbart der Erdboden verschiedene Kultivierungsprozesse, wechselnde Besitzansprüche und geologische Ressourcen. Auch Holzkohle, Asche, Pflanzen, Kräuter, Mineralien, Edel- und Schwermetalle oder Wasser sind zeitlich, kulturell, politisch und ökonomisch mit jeweils spezifischen Bedeutungen aufgeladen.
Für ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland entwickelt Bopape vor Ort eine raumgreifende Installation aus Moorerde, natürlichen Materialien und audiovisuellen Medien.


Dineo Seshee Bopape, geboren 1981 in Polokwane (ZA), lebt und arbeitet in Johannesburg. In den vergangenen Jahren zeigten unter anderem die Darling Foundry Montreal (CAN, 2017), Palais de Tokyo Paris (F, 2016), und die Hayward Gallery London (UK, 2015) Einzelpräsentationen von Dineo Seshee Bopape. Die Künstlerin nahm zudem an zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen wie der 13. Sharjah Biennale (ARE, 2017), der 32. Sao Paulo Biennale (BR), Biennale de Montréal (CAN), der 6. Marrakeschh Biennale (MA, alle 2016), im ZKM Karlsruhe (D), oder im Jewish Museum New York (beide 2015). Dineo Seshee Bopape wurde kürzlich mit dem Future Generation Prize 2017 und dem Sharjah Biennial 13 Prize ausgezeichnet.

Kurator: Thomas Thiel

Zur Ausstellung erscheint eine 30-seitige Broschüre (Deutsch/Englisch).