Laure Prouvost
»Monolog«, 2009
Video, Farbe und s/w, Ton, 9:00 Min.
Courtesy Laure Prouvost und MOTINTERNATIONAL

Laure Prouvost

13. Mai – 23. Juni 2011

Eingeladen von Dr. Inke Arns (Künstlerische Leitung, Hartware MedienKunstVerein, Dortmund)

»Monolog« (2009)

Eine Tür schlägt zu, der Film beginnt. »Thank you for coming.« Die Künstlerin spricht in einem lakonischen Tonfall. Für den Bruchteil einer Sekunde sieht man das Bild einer frischen Lunge. Die Hand des redenden Torsos, der die Leinwand füllt, zeigt plötzlich nach rechts ins Publikum: »I am talking to you, there.« Der Zuschauer fühlt sich ertappt. Die Künstlerin beklagt sich über die Projektion, die nicht gut und nicht groß genug ist – schließlich fehlen ihr Kopf, ihre Arme und ihre Beine. Ob uns kalt sei? Kurz dürfen wir uns an dem Bild eines Lagerfeuers wärmen. Dann geht es weiter durch einen rasanten Mix von Instruktionen, Befehlen, Anweisungen, wie beiläufig aufgenommenen kurz aufflackernden Bildern, hin zu Übersetzungsfehlern und Missverständnissen, die sich durch das Auseinanderklaffen von gesprochener Sprache und geschriebenem Text ergeben. Auch lotet Laure Prouvosts Monolog in knappen Worten das Peinlichkeitspotential der Projektionssituation aus: »I don’t mind you talking.« Schon wieder fühlt man sich ertappt. Die Künstlerin zeigt uns Urlaubsbilder: eine Segelyacht auf blauem Meer, darauf junge Menschen in Badehosen und Bikinis. »Leider sind wir hier und nicht dort.« Wie wahr, denkt man. »Konzentriere dich!« – »I am not making things up.« Cut!

Laure Prouvost (*1978 in Lille, Frankreich) absolvierte ihr Studium am Central Saint Martins College of Arts und lebt und arbeitet zur Zeit in London, wo sie seit vielen Jahren mit LUX, der bekanntesten Agentur für Videokunst im Vereinigten Königreich, zusammenarbeitet.

Text: Dr. Inke Arns

Website der Künstlerin: www.laureprouvost.com