Adriano Amaral, Untitled, 2015, Installationsansicht, De Ateliers, Amsterdam, Courtesy der Künstler

Adriano Amaral, »Alloy Alloy«, Ausstellungsansicht, 2016, Foto: Philipp Ottendörfer
Adriano Amaral, »Alloy Alloy«, Ausstellungsansicht, 2016, Foto: Philipp Ottendörfer
Adriano Amaral, »Alloy Alloy«, Ausstellungsansicht, 2016, Foto: Philipp Ottendörfer
Adriano Amaral, »Alloy Alloy«, Ausstellungsansicht, 2016, Foto: Philipp Ottendörfer
Adriano Amaral, »Alloy Alloy«, Ausstellungsansicht, 2016, Foto: Philipp Ottendörfer

Adriano Amaral

12. NOVEMBER 2016 – 22. JANUAR 2017


Die künstlerische Arbeit von Adriano Amaral ist von Dingen seines direkten Umfelds geprägt. Der menschliche Körper als geschlossene und zugleich durchlässige Einheit sowie die Wahrnehmung des architektonischen Raums und der Gebrauchswert alltäglicher Gegenstände bestimmen seine künstlerische Praxis. Bereits in früheren Einzelpräsentationen stellte Amaral mit meist sehr gegensätzlichen Materialien verschiedenartige Bezüge zu menschlichen Körperteilen her. Stromkabel liefen wie Venen durch den Raum um Neonobjekte mit Leben zu erfüllen. Dünne Betonabgüsse eines Lattenrosts wurden vereinzelt wie Gerippe am Boden verteilt. Wassergefüllte, in Silikon gegossene Repliken eines massiven Radstoppers glichen in ihrer Beschaffenheit weichen, menschlichen Organen. In Amarals Skulpturen, Plastiken und Installationen durchdringen sich verschiedene Materialien und Aggregatzustände: Natürliche Elemente wie Wasser, Licht, Luft, Erde treffen auf künstliche Produkte wie Silikon, Make-up, Kleidung, Aluminium, Kunstharz oder Beton. Viele Werke aus der jüngsten Zeit entstehen als Abgüsse direkt im urbanen Raum und im Sinne eines verkehrten Objet trouvé.

Diese Suche nach unerwarteten Verbindungen zwischen Mensch, Material und Architektur setzen sich als künstlerischer Ansatz in der Bielefelder Ausstellung fort. Präsentiert werden ausschließlich neue Arbeiten und Werkgruppen, die in ein räumliches Gesamtkonzept eingebettet werden. Das gesamte Erdgeschoss gerät dabei zu einem Parcours aus kleineren Skulpturen, architektonischen Interventionen und räumlicher Veränderungen. Einen formalen Ausgangspunkt bilden Materialien und Objekte wie: Schuhe, Knochen, Sauerstoffbehälter, Silikon, Wasser, Aluminium, Ultraschallgel, Baumrinde oder Atemmasken.

Die Ausstellung im Bielefelder Kunstverein ist die erste institutionelle Einzelausstellung des brasilianischen Künstlers und eine Koproduktion mit de Vleeshal in Middelburg (NL), wo sie in veränderter Form vom 26. Feburar bis 4. Mai 2017 zu sehen ist. Zur Ausstellung erscheint eine Broschüre (Deutsch-Englisch).

Adriano Amaral, geboren 1982 in Ribeirão Preto (BR), lebt und arbeitet in Amsterdam (NL). In den letzten beiden Jahren zeigten DeAteliers in Amsterdam (NL), Estudios Tabacalera in Madrid (ES), SpazioA Pistoia (IT) (alle 2016), eines Frieze Focus in London (GB), Mendes Wood DM in São Paulo (BR) oder Múrias Centeno in Porto (PT) (alle 2015) wichtige Einzelpräsentation des Künstlers. Amaral war zudem in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, unter anderem im MMOMA - Moscow Museum of Modern Art (RUS), im Beelden Aan Zee in Den Haag (NL) (beide 2016), in der Caixa in Rio de Janeiro (BR, 2015) oder in der Zabludowicz Collection in London (UK, 2014).

Kurator: Thomas Thiel

Ausstellungsförderung: