Carl Strüwe, Humoreske im Wassertropfen. Kleinkrebs (Bosmina longirostria), 1950, Foto-Grafik, © Prof. Dr. Gottfried Jäger, Carl-Strüwe-Archiv Bielefeld / VG Bild-Kunst, Bonn, 2012

Liz Deschenes, Moiré #11, 2007, Chromogenic Print mit UV-Laminierung, 152,4 × 116,8 cm, Courtesy of Campoli Presti, London/Paris
Jan Paul Evers, Ist die Melancholie vorbei, fangen die Nachtigallen an zu rülpsen, 2011, Silbergelatineabzug, 52 × 45 cm, Privatsammlung, Courtesy of Galerie Max Mayer, Düsseldorf
Jochen Lempert, Ohne Titel (Fadenalgen), 2011, 16-teilig, daraus Einzelblatt, Silbergelatineabzug, 24 × 30 cm, Courtesy of Gallery ProjecteSD, Barcelona
Jochen Lempert, Carl Strüwe, Ausstellungsansicht "Carl Strüwe im Kontext zeitgenössischer Fotografie", Foto: Philipp Ottendörfer, © Bielefelder Kunstverein
Jochen Lempert, Carl Strüwe, Ausstellungsansicht "Carl Strüwe im Kontext zeitgenössischer Fotografie", Foto: Philipp Ottendörfer, © Bielefelder Kunstverein
Jochen Lempert, Carl Strüwe, Ausstellungsansicht "Carl Strüwe im Kontext zeitgenössischer Fotografie", Foto: Philipp Ottendörfer, © Bielefelder Kunstverein
Liz Deschenes, Carl Strüwe, Ausstellungsansicht "Carl Strüwe im Kontext zeitgenössischer Fotografie", Foto: Philipp Ottendörfer, © Bielefelder Kunstverein
Liz Deschenes, Carl Strüwe, Ausstellungsansicht "Carl Strüwe im Kontext zeitgenössischer Fotografie", Foto: Philipp Ottendörfer, © Bielefelder Kunstverein
Jan Paul Evers, Ausstellungsansicht "Carl Strüwe im Kontext zeitgenössischer Fotografie", Foto: Philipp Ottendörfer, © Bielefelder Kunstverein


Information

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Kunsthalle Bielefeld und dem Carl-Strüwe-Archiv Bielefeld. Die Kunsthalle zeigt vom 05. Februar bis 13. Mai 2012 »Carl Strüwe. Reisen in unbekannte Welten«.

Mit Ihrem Ticket zu unserer Ausstellung bekommen Sie 1 Euro Ermäßigung auf den Eintrittspreis in der Kunsthalle.

Zur Eröffnung erscheint im Hirmer Verlag der erste repräsentative Bildband zum Schaffen von Carl Strüwe mit über 200 Abbildungen aus allen Werkphasen.

Jutta Hülsewig-Johnen, Gottfried Jäger, Thomas Thiel (Hrsg.), Carl Strüwe. Reisen in unbekannte Welten, 240 Seiten, ca. 200 Abbildungen, 24 x 28 cm, gebunden, ISBN: 978-3-7774-6051-2

Die Ausstellung »Carl Strüwe im Kontext zeitgenössischer Fotografie« wird im Februar mit einer 28-seitigen Broschüre (Deutsch/Englisch) und zahlreichen Ausstellungsansichten dokumentiert.

Carl Strüwe im Kontext zeitgenössischer Fotografie

MIT LIZ DESCHENES, JAN PAUL EVERS UND JOCHEN LEMPERT

05. FEBRUAR – 29. APRIL 2012

ERÖFFNUNG: SONNTAG, 05. FEBRUAR, 11.30 UHR

Der Bielefelder Grafiker und Fotograf Carl Strüwe (1898–1988) zählt zu den Pionieren der künstlerischen Mikrofotografie. Mit seinem Werkkomplex »Formen des Mikrokosmos« (1926–1959) nahm er im Laufe der Zeit an den fotografischen Stilen der Neuen Sachlichkeit, des Neuen Sehens oder der New-Landscape-Bewegung in den USA teil. Im Hinblick auf die Subjektive und Experimentelle Fotografie im Europa der 1950er setzten seine Arbeiten wegweisende Akzente.

Die Ausstellung im Bielefelder Kunstverein versteht sich als Rückschau und „Vorausschau“ zugleich. Sie nimmt keine kunsthistorische Einordnung der Bilder vor. Vielmehr setzt sie den Künstler Strüwe exemplarisch in einen Dialog mit den zeitgenössischen Fotografen Liz Deschenes (*1966, lebt und arbeitet in New York), Jan Paul Evers (*1982, lebt und arbeitet in Köln) und Jochen Lempert (1958, lebt und arbeitet in Hamburg). Der Ausstellung geht es damit um die Frage nach der künstlerischen Relevanz und der Aktualität seines fotografischen Werkansatzes im Spiegel der aktuellen Kunst. Ein weiteres Anliegen besteht darin, ausgehend von Strüwes Werk zentrale Entwicklungen und Merkmale der künstlerischen Fotografie des 20. und 21. Jahrhunderts zu skizzieren.

Aus heutiger Sicht betrachtet, sind die „Formen des Mikrokosmos“ ein hervorragendes Paradigma für eine Grenzüberschreitung von „künstlerischer“ und „wissenschaftlicher“ Fotografie, die bereits im 19. Jahrhundert beginnt, aber auch für die Entwicklung einer Kunstproduktion mittels Fotografie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Darüber hinaus spiegeln sich in den Mikrofotografien grundsätzliche Fragen des Umgangs mit der Fotogeschichte wie auch die Visualisierung von Wissen wider. Thematisiert wird ebenso die Beziehung zwischen Dokumentation, Abstraktion und Inszenierung, sowie die technischen Bedingungen des Mediums und die Rolle des Betrachters.

Mit Liz Deschenes, Jan Paul Evers und Jochen Lempert wurden drei Künstler eingeladen, die sich in ihrem Werk immer wieder mit der Fotografiegeschichte und dem Medium als solchem auseinandersetzen. Über zwei Stockwerke des Kunstvereins erstreckt sich eine Ausstellungspräsentation, welche die Mikrofotografien Strüwes in unterschiedlich konzipierten Kabinetten und im Zusammenspiel mit dem jeweils anderen Werk präsentiert. Während Liz Deschenes durch bestehende Arbeiten mit jenen von Strüwe interagiert, haben Jan Paul Evers und Jochen Lempert auch neue Fotografien integriert, die speziell für diese Ausstellung produziert wurden. Auf diese Weise erlebt der Besucher dialogische Momente und kann das Werk Strüwes in drei unterschiedliche Werkkontexte eingebettet betrachten.

Kurator: Thomas Thiel


In Kooperation mit:

 

Ausstellungsförderer: