Flo Maak, shelter 4, Courtesy Flo Maak

Flo Maak, shelter 4, Courtesy Flo Maak

Flo Maak, Ausstellungsansicht, Foto: Philipp Ottendörfer, © Bielefelder Kunstverein
Flo Maak, Ausstellungsansicht, Foto: Philipp Ottendörfer, © Bielefelder Kunstverein
Flo Maak, Ausstellungsansicht, Foto: Philipp Ottendörfer, © Bielefelder Kunstverein
Flo Maak, Ausstellungsansicht, Foto: Philipp Ottendörfer, © Bielefelder Kunstverein
Flo Maak, Ausstellungsansicht, Foto: Philipp Ottendörfer, © Bielefelder Kunstverein
Flo Maak, Ausstellungsansicht, Foto: Philipp Ottendörfer, © Bielefelder Kunstverein

Flo Maak

Nichts tun wie ein Biest

05. SEPTEMBER – 25. OKTOBER 2009

ERÖFFNUNG: FREITAG, 04. SEPTEMBER 2009, 19 UHR

Der Bielefelder Kunstverein zeigt die erste institutionelle Einzelausstellung des Frankfurter Künstlers Flo Maak (1980 in Fulda geboren). In seinen Fotografien, Fotocollagen, Objekten, Video- und Soundarbeiten untersucht er die Bedingungen von Situation, Bild und Ausstellung. Dazu greift der Künstler auf vorgefundene wie eigens inszenierte Bildmotive zurück.

Die vorwiegend fotografischen Arbeiten sind das Resultat einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Verhältnis privater und öffentlicher Räume. Deutlich wird dies an früheren Werkgruppen, welche Bildmotive wie öffentliche Toiletten, Unterführungen, Innenräume, Gebrauchsgegenstände und Pflanzen fokussieren. Dabei spielt der sensibilisierte Blick des Fotografen für die Situation, aber auch das Prinzip des Zufalls eine entscheidende Rolle. Seit längerer Zeit arbeitet Flo Maak ebenfalls mit dem Gestaltungsmittel der Collage: Er kombiniert und arrangiert eigene und gefundene Bildmotive, spielt mit den Größenverhältnissen, konstruiert eigene Szenarien. Diese dienen wiederum als Bildhintergrund für die Collagen oder übersetzen die Collage ins Räumliche. Im Sinne einer erweiterten Fotografie entstehen neben und mit den Fotografien eigenständige Objekte und Bildträger, die der Künstler oftmals zu einem erzählerischen Raumgefüge zusammen führt. Atmosphärisch sind seine Werke von einer eigenen melancholischen Grundstimmung durchdrungen, die sowohl bildlich als auch formal ablesbar ist.

In diesem Sinne versteht sich die Ausstellung »Nichts tun wie ein Biest« weniger als eine Zusammenstellung einzelner Exponate, sondern vielmehr als ein Dialog von Fotografien, Fotocollagen, Objekten und einem Klangstück. Die inhaltliche Klammer bildet die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Tier. Dabei hat der Künstler einzelne Aspekte herausgegriffen wie die Frage nach der Trennung von Mensch und Tier, die Inszenierung der Schaulust an konkreten Orten oder die Analyse von gestalteter Umwelt.

In seinen aktuellen Bildern dominieren Aufnahmen wilder Tiere. Die bildliche Übersetzung von Tieren in Zoos reicht von der dokumentarischen Momentaufnahme bis hin zur digital montierten Werkgruppe »shelter« (2009), in der Tierbilder mit Interieurlandschaften kombiniert werden. Räumlich wird die Ausstellung mittels drei farbiger Treppen- und Bühnenobjekte strukturiert. Indem die Betrachter/innen diese benutzen, werden sie Teil der Inszenierung. Die Ausstellung ist ein Spiel mit einem inszenierten Voyeurismus, der die heutige Medien- und Ereigniskultur und damit unseren Alltag prägt.

Flo Maak studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main sowie Freie Kunst bei Prof. Wolfgang Tillmans (bis 2006) und Prof. Willem de Rooij an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule, Frankfurt am Main und Cooper Union, New York (USA). Maak stellte unter anderem in Deutschland zuletzt bei JET, Berlin (2006) und im Rahmen von Gruppenausstellungen wie »Ring frei« in der Kunst- und Ausstellungshalle, Bonn (2009), »Frankfurter Positionen« im Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main (2007) oder mit der Gruppe »Free Class Frankfurt/M.« im Frankfurter Kunstverein (2008) aus.