Alois Godinat, Sndin, 2008, Papierobjekt, Courtesy Galerie Francesca Pia, Zürich

Alois Godinat, Sndin, 2008, Papierobjekt, Courtesy Galerie Francesca Pia, Zürich

Aloïs Godinat, Ausstellungsansicht, 2008, Kunsthalle Bern, Courtesy Galerie Francesca Pia, Zürich, Foto: Dominique Uldry
Aloïs Godinat, Ohne Titel, 2005–2009, Keil, Lautsprecherbox, Ton, Courtesy Galerie Francesca Pia, Zürich
Aloïs Godinat, Ohne Titel, 2007, Papier, 15 x 15 cm, Courtesy Galerie Francesca Pia, Zürich
Aloïs Godinat, Ohne Titel, 2008, Kautschuk, Metall, Leder, Maße variabel, in Zusammenarbeit mit Philippe Daerendinger, Courtesy Galerie Francesca Pia, Zürich
Aloïs Godinat, Bratom, 2008, Papier, Glas, 223 x 183 cm, Courtesy Galerie Francesca Pia, Zürich
Aloïs Godinat, Ohne Titel, 2008, Papier, Maße variabel, Courtesy Galerie Francesca Pia, Zürich

ALOÏS GODINAT

17. JANUAR – 08. MÄRZ 2009

Die künstlerische Geste als Motiv zieht sich durch die aktuelle Kunstproduktion von Aloïs Godinat (*1978, CH): Umformungen, Bedeutungs- und Kontextverschiebungen, das Spiel mit Perspektiven und Neuordnungen, die Verwendung von Mitteln der Kommunikation als kulturelles Material. Godinat greift auf Elemente der Kunst- und Objektgeschichte zurück, bindet diese konkret in seine Untersuchung von Form und Funktion ein, wobei dieser Akt als eine Beschäftigung mit dem Wesen kultureller Information an sich verstanden werden kann. Ausgehend von der Beschäftigung mit der Formensprache der Kunst, insbesondere mit Kunstauffassungen der Moderne wie zum Beispiel Minimalismus, Formalismus, Abstrakter und Konkreter Kunst, benutzt er im Gegensatz zu seinen künstlerischen Vorläufern ein eher leises, visuelles Vokabular. Die Besonderheiten seiner Arbeiten finden sich im Detail wider: In der Farbauswahl, der Materialstruktur, dem Umgang mit dem Fragment, dem Bild oder der Typografie. In seine Objekte sind die Prozesse von Aktion und Transformation sichtbar eingeschrieben. Durch die Verwendung von einfachen Materialien wie Papier, Karton, Gummi, Holz, aber auch durch den sensiblen Umgang mit Fragen der Präsentation, verschafft der Künstler seinen Ausstellungen eine besondere Leichtigkeit und Klarheit. Godinat erzeugt ein Spannungsgefüge zwischen Subjekt, Objekt, Raum, Zeit, Zeichendichte und Leere. Seine Installationen, Raumensembles, Objekte, Wandarbeiten, Serigrafien und Collagen, die häufig in-situ entstehen, basieren auf Strategien der Aneignung, (Re-)Kombination und spielen mit der Bedeutung eines kunstgeschichtlichen Kanons. Mit humorvollen, minimalistischen Werken entzaubert er mitunter die Ideen der Avantgarde und schlägt damit eine Brücke zu einer möglichen Formensprache der heutigen Zeit. Godinat entwickelt auf diese Weise einen subjektiven Werkkanon, der auf Grund seiner Referentialität einerseits ein Gefühl des Widererkennens beim Betrachter auslöst und andererseits seine künstlerische Eigenständigkeit behauptet.

Neben bereits bestehenden Arbeiten wird Godinat eine Reihe neuer Werke speziell für die Ausstellungssituation im Bielefelder Kunstverein entwickeln.

Aloïs Godinat, geboren 1978, lebt und arbeitet in Lausanne (Schweiz). Er studierte bis 2005 an der ECAL/Ecole cantonale d’art de Lausanne und wurde kürzlich mit dem Schweizer Manor-Preis ausgezeichnet. Seine Werke wurden im Rahmen von Einzelausstellungen unter anderem im Artists Space (New York 2007), in der Galerie Francesca Pia (Zürich 2007) und in der Kunsthalle Bern (2008) gezeigt. Aloïs Godinats Arbeiten werden im Bielefelder Kunstverein erstmalig einer breiten Öffentlichkeit in Deutschland präsentiert.

Die Ausstellung von Aloïs Godinat wird mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung realisiert.

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